Es geht in die Goldstadt…

 

Es geht in die Goldstadt…

 

Jetzt steht es fest. Zum 1. März werde ich eine neue Pfarrstelle antreten und Walldorf verlassen.

Bereits im Juni letzten Jahres stand fest, dass ich mich nach meiner Probedienstzeit nach einer neuen Wirkungsstätte umschaue. Nun bin ich kurz vor Weihnachten zur Pfarrerin der Pforzheimer Buckenberggemeinde gewählt worden. Dort werde ich die Möglichkeit haben, den Fusionsprozess zweier sehr unterschiedlicher Gemeinden zu begleiten und das Profil einer entstehenden „Familienkirche“ mitzugestalten. Ich freue mich sehr auf die neuen Herausforderungen und Impulse, besonders in einer der so interkulturell bunten und politisch reizvollen Pforzheimer Gemeinden. Auch wenn die Goldstadt nicht Südamerika ist und meine entwicklungspolitischen Träume immer noch bestehen, sehe ich in dieser Gemeinde eine spannende Station zur richtigen Zeit, die mich sehr reizt und vom Bleiben in Baden überzeugte.

Doch ohne Zweifel blicke ich nicht nur mit jenem lachenden Auge in das Frühjahr. Denn jeder Neuanfang bringt einen Abschied mit sich und ich werde hier in Walldorf einiges zurücklassen, was ich liebgewonnen und schätzen gelernt habe.

All den Familien, ob älteren Menschen, Kindern oder Jugendlichen, all den Gruppen und Einzelpersonen, die mir in den vergangenen zweieinhalb Jahren ihr Vertrauen geschenkt haben, möchte ich Danke sagen. Ich durfte mich ausprobieren, Neues starten und vieles dazulernen. Manches davon ist gelungen und anderes hat sicher angeeckt. Da waren berührende Gespräche, in denen Sie mir von Sorgen und Freuden erzählten. Da waren Momente der tiefen Trauer, der Unsicherheit und Wut, ebenso wie der tiefen Dankbarkeit und voll unvergesslichen Glücks, in denen ich sie begleiten durfte.
Als Pfarrerinnen und Pfarrer stehen wir oft im Mittelpunkt der Gemeinde, werden als Gesicht auf der Straße wiedererkannt. Und doch sind es so viele einzelne Menschen, die christliche Gemeinde tragen, ganz besonders in Walldorf. Ich habe Menschen erlebt, die sich seit Jahrzehnten für andere engagieren, die pausenlos mit dem Rad zu Besuchen und Aktionen unterwegs sind und auch im hohen Alter oder trotz starker beruflicher Belastung ihren Platz im Ehrenamt der Kirchengemeinde mit Herz und Seele ausfüllen. Kirche, egal welcher Konfession, genauso wie soziale Einrichtungen und Kreise leben von diesem ehrenamtlichen Herzblut. All diesen Menschen Dank und Anerkennung, ob mit Worten oder kleinen Gesten, zu schenken, ist nicht immer möglich, und doch sehe ich darin eine meiner vielen Aufgaben. Dabei werden sicher auch einmal Erwartung enttäuscht oder Wünsche nicht realisiert, doch möchte ich weiterhin mein Bestes dafür geben, Kirche und ihr Bild nach außen mitzugestalten und für Menschen jeden Alters, egal welcher Herkunft und sozialen Stellung da zu sein. Mit all Ihren aufrichtigen Rückmeldungen und entgegengebrachtem Vertrauen haben Sie dazu beigetragen, dass ich ein kleines Stück wachsen durfte und vieles dazugelernt habe.
In den nächsten Wochen wird sicher auch ein trauriges Auge in Richtung Abschied blicken, doch ich würde mich sehr freuen, mit Ihnen die gemeinsame Zeit und auch den Neuanfang zu feiern.

Daher würde ich mich freuen, Sie und Euch im Gottesdienst mit Kind und Kegel am Sonntag, den 28. Januar um 11 Uhr in die Stadtkirche zu sehen.

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