Der 15. August ist in Italien ein bedeutender Feiertag namens Ferragosto. Das Fest anlässlich des 850. Jahrestages der Geburt der Waldenserbewegung wurde dieses Jahr in Villar Pellice, im „Castagneto“ gefeiert, wo wir (neun Mitglieder des Walldorfer Posaunenchors) mit der badischen Posaunenarbeit 2 Wochen verbrachten. Gemeinsam mit den „Trombettieri“ aus dem Pellice-Tal wurde die ganztägige Veranstaltung musikalisch untermalt.
Die Waldenser sind eine christliche Glaubensgemeinschaft, die im 12. Jahrhundert in Lyon, Frankreich, entstand. Ihr Gründer, Petrus Waldes, war ein wohlhabender Kaufmann, der sein Vermögen verteilte und begann, ein Leben in Armut und Predigt zu führen. Seine Anhänger, die Waldenser, legten großen Wert auf die Bibel und predigten, dass jeder Gläubige direkten Zugang zu Gott habe, was sie in Konflikt mit der katholischen Kirche brachte.
Die Bewegung wurde 1184 von der Kirche als ketzerisch verurteilt, was zu jahrhundertelanger Verfolgung führte. Viele Waldenser flohen in abgelegene Gebiete, vor allem in die Alpenregionen von Italien. Trotz der Verfolgung überlebte die Gemeinschaft und schloss sich später der protestantischen Reformation an. Heute sind die Waldenser vor allem in Italien aktiv und Teil der Evangelischen Kirche.
Die Waldenser spielten eine bedeutende Rolle in der Geschichte des europäischen Protestantismus und stehen für religiöse Freiheit und Widerstand gegen Unterdrückung.