Jedes Jahr im August feiert die Evangelische Kirche in Deutschland den sogenannten Israelsonntag. Thema ist dabei immer das Verhältnis von uns Christen zum Volk Israel, wie es in der Bibel genannt wird – zum Judentum. Antisemitismus ist immer der Hass auf die religiöse Gemeinschaft des Juden, das „Israel“ des Alten Testaments. Natürlich gehört es zur Geschichte Deutschlands, dass wir dabei immer wieder mahnen, erinnern und warnen. Niemals wieder darf eine religiöse Gruppe zum Ziel von völkermörderischen Bewegungen werden, wie die Nazis das in Deutschland aus einem tief empfundenen Antisemitismus heraus so unglaublich brutal und menschenverachtend praktiziert haben. Am Sonntag geht es darum auch um dieses immer wieder nötige Erinnern, Warnen und Mahnen.
Allerdings muss auch angesprochen werden, was derzeit im sogenannten „Heiligen Land“ passiert. Israel, wie es in der Bibel vorkommt, ist nicht deckungsgleich mit dem heutigen Staat Israel. Und das, was in Gaza derzeit passiert, gehört zur Geschichte und Gegenwart dieses Staates. Ein Gottesdienst am Israelsonntag wird sich auch dazu verhalten müssen.
Wir stehen fest an der Seite der Juden, die durch unser Volk unglaubliches Leid erfahren mussten. Wir leiden mit allen mit, die durch den palästinensischen Terror der Hamas grausam ermordet wurden oder benutzt werden, einen fürchterlichen Krieg im Gazastreifen zu befeuern. Wir leiden auch mit den Menschen, die in diesem Krieg durch den Staat Israel ihre Häuser, ihre Städte, ihr Leben verlieren. Und wir fragen uns: Gibt es Auswege? Was sagt die Bibel dazu?
Foto: Boch
