Nicht schlecht gestaunt haben die Walldorfer Jogger auf den Feldern und die Spaziergänger in der Stadt, als am Sonntag gegen 12 Uhr ein etwa einen Kilometer langer Konvoi von Traktoren durch die Felder und die Stadt hinaus zum Spargelhof Nauert gefahren ist. Noch erstaunter waren die Reisenden, die vorher am Bahnhof sahen, wie immer mehr Traktoren und Menschen auf der Festwiese zusammenkamen.
Zum ersten Mal haben wir ökumenisch zum Traktorgottesdienst eingeladen. Vor fast einem Jahr wurde der Plan gefasst und am vergangenen Sonntag war es so weit. Das Wetter meinte es gut mit uns, und so kamen etwa 200 Menschen. Dazu fast 50 Traktoren aus der ganzen Umgebung von Rot bis Mühlhausen und Neckargemünd.
Die Stimmung war fröhlich und alle freuten sich, als Bürgermeister Matthias Renschler als Schirmherr, Dirk Speder von der katholischen Gemeinde und Uwe Boch von der evangelischen auf der Kutsche vorgefahren wurden.
Für die musikalische Gestaltung haben die Walldorf Gospel Singers und das Kurpfälzer Krummhornorchester gesorgt. Es ist so schön, dass es immer wieder Musikgruppen gibt, die bei solchen Veranstaltungen mitmachen – obwohl der Termin in den Ferien lag.
Dirk Speder und Uwe Boch haben sich Gedanken über das biblische Symbol des Regenbogens gemacht: Es ist das Zeichen dafür, dass Gott uns Menschen das Leben in all seiner Vielfalt ermöglichen möchte. Und dass er seinen Segen auf die Arbeit der Menschen legt. Gerade die Landwirte, die nicht als Großkonzerne arbeiten, erleben immer noch den Wert dessen, was sie produzieren – und wir wissen das oft nicht mehr zu schätzen, wenn wir die Nahrung fertig verarbeitet aus dem Supermarktregal holen.
Es tut uns gut, uns daran zu erinnern, wie viel harte Arbeit darin steckt.
Und dass wir gemeinsam mit den Landwirten die Aufgabe haben, den menschen-, und damit selbst gemachten Klimawandel mit seinen gravierenden Auswirkungen auf die Landwirtschaft nicht nur ernst zu nehmen, sondern auch etwas dagegen zu tun.
Nach dem Gottesdienst stieg Bürgermeister Renschler auf den ersten Traktor und ein sehr langer Korso von Traktoren machte sich mit gut gelaunten Menschen auf den Weg zum Spargelzelt. Dort warteten schon Rad- und Autofahrer darauf, dass man sich gemeinsam stärken kann. Und so nahm der Nachmittag seinen Verlauf und wir schauen auf einen wunderschönen Gottesdienst zurück. Nicht umsonst riefen viele Stimmen gleich nach einer Wiederholung im nächsten Jahr.