Bezirkssynode der digitalen Art

Wer mit der Struktur unserer evangelischen Landeskirche etwas vertraut ist, wird seit der Neuwahl des Kirchengemeinderats vor einem Jahr vielleicht Berichte vermisst haben, wie sich denn für die nächsten sechs Jahre der Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz, zu dessen Kreis sich auch unsere Gemeinde zählen darf, aufstellen wird. Die Bezirkssynode musste ihre zunächst in Walldorf geplante konstituierende Sitzung coronabedingt vom Frühjahr an mehrmals verschieben, um schließlich statt einer persönlichen Zusammenkunft eine Variante der digitalen Art zu organisieren.

So fanden nun innerhalb zweier Wochen Treffen im Online-Modus statt, dessen erstes zur Konstituierung der Synode diente und dessen zweites am 4. Dezember im Zeichen der zu wählenden Kandidaten für die Gremien im Kirchenbezirk stand. Sicherlich sind damit nun die Grundlagen gelegt, sich verspätet, aber doch endlich im kommenden Jahr auf Arbeitsebene mit drängenden Themen der Kirchengestaltung zu befassen. So hatte im Laufe des Jahres die übergeordnete Landessynode sich bereits auf zukunftsweisende Richtlinien verständigt, die dem demografischen Wandel und den zu erwartenden sinkenden finanziellen Mitteln Rechnung tragen sollen. Da bedarf es natürlich eines arbeitsfähigen Unterbaus, um landeskirchliche Ideen und Vorgaben auch auf lokale Strukturen herunterzubrechen und anzuwenden. Besonders wichtig muss dabei die Wahrnehmung tatsächlicher Bedürfnisse unserer Gemeinden einfließen, so dass vorhandene, wenn auch womöglich beschnittene Möglichkeiten umso mehr mit Vorstellungen unseres gelebten Glaubens in Gemeinde und Bezirk ausgestaltet werden.

Für dieses Angehen sind auf der Wahlsynode in einem aufwendig erdachten Verfahren Stimmzettel über das Internet im Vertrauen auf vertraulichen Umgang zur Bestimmung der Mitarbeitenden zum Einsatz gekommen. Als Teilnehmende und Mitwählende waren online fast 100 Synodale versammelt, deren Zahl nur hin und wieder aufgrund technischer Probleme etwas schwankte. Auch wenn das Tool die Anzeige verwehrte, ist glaubhaft davon auszugehen, dass unsere Gemeinde durch die gewählten Synodalen Sigrun Kachler, Willi Pflästerer und Holger Lehmann sowie durch die Dienstgruppe der Hauptamtlichen, Pfarrerin Henriette Freidhof, Pfarrer Uwe Boch und Diakon Oliver Tuscher, beständig vertreten war. Dazu nahm Frau Christina Kloster, die Bundesfreiwillige im Dienst unserer Gemeinde, als Vertreterin der Bezirksjugendsynode teil.

Den Vorsitz der Bezirkssynode wird in Zukunft Pfarrer Michael Dahlinger aus Hockenheim innehaben. Nachdem Pfarrerin Wibke Klomp ihren Weg als Dekanin nach Wertheim angetreten hat, wurde auch der Posten der stellvertretenden Dekanin frei. Auf diesem Posten wird nun Pfarrerin Katharina Garben aus Neulußheim die Arbeit von Dekanin Annemarie Steinebrunner und Schuldekanin Christine Wolf unterstützen. Für Walldorf wichtig zu erwähnen ist sicher, dass die Gemeinde zukünftig im Bezirkskirchenrat durch Holger Lehmann und in Stellvertretung durch Christina Kloster und Oliver Tuscher vertreten sein wird, wie auch Pfarrerin Henriette Freidhof die Belange der Diakonie als beauftragte Pfarrerin im Bezirk (fort)führen und dabei von Sigrun Kachler im Diakonieausschuss unterstützt werden wird. So geht der Kirchenbezirk nun gut aufgestellt ins neue Kirchenjahr. Es bleibt die Hoffnung, dass zum regulären Arbeitsbeginn der Gremien wieder etwas mehr persönliches Miteinander möglich sein wird.

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