Konfitag am Samstag, 22. Januar 2022, im Gemeindehaus

Ist das Gebot „Du sollst nicht töten!“ nun das wichtigste für unsere Gesellschaft? Oder „Du sollst nicht neidisch sein“?

Pünktlich um 9.50 Uhr und 12.50 Uhr haben sich am vergangenen Samstag unsere beiden Konfi-Gruppen am Gemeindehaus eingefunden: Der dritte Konfi-Samstag stand auf dem Programm mit 2 Stunden gemeinsamer Arbeit. Und da wir uns entschieden haben, unsere Treffen weiterhin vor Ort durchzuführen, stand als erstes ein Coronatest für alle auf dem Plan. Alle Ergebnisse waren negativ. Und so stand einem Treffen in Kleingruppen nichts im Weg. Das Thema waren „Die 10 Gebote“ aus dem Alten Testament. Wir haben wieder einmal gemerkt, welche tiefen Spuren die Bibel in unserer Gesellschaft hinterlassen hat, die wir nicht einmal mehr bewusst wahrnehmen.

Interessant war, dass bei kleinen Interviews, die die Konfis in der Stadt – auf der Drehscheibe, am Marktplatz oder sogar in den Geschäften – gemacht haben, erstaunlich viele Leute geantwortet haben. Da wird sich zwar manch einer gewundert haben, wenn drei Jugendliche ihn oder sie gefragt haben, welche Gebote man noch kenne. Was das Wichtigste sei? Und welche gar keine Rolle mehr spielen? Und ob dieser alte Text heute noch relevant ist? Aber es kamen dann doch Antworten, die den Konfis gezeigt haben, dass der Bibeltext große Bedeutung auch für die moderne Zeit hat.

Bei der anschließenden Auswertung im Gemeindehaus, inklusive Darstellung der Gebote durch Standbilder und einem internen Ranking für die Konfi-Gruppe, wurde klar: Auch für das ganz persönliche Leben der jungen Leute spielen Gebote noch eine große Rolle: Wie ist das mit dem „Ehebrechen“, also dem Vertrauensbruch in Beziehungen? Ist das Lügen und die Unwahrheit sagen heute hoffähig geworden? Zum Beispiel in der Politik, aber auch in der Schule? Was ist es eigentlich für eine tolle Errungenschaft, dass man einen Ruhetag in der Woche hat und auch mal „chillen“ kann, wie gesagt wurde? Und spielt bei uns nicht der Neid auf das, was andere haben, doch eine größere Rolle als wir immer denken? Spannende Fragen. Und allein für das Gespräch darüber hat sich der Konfi-Tag schon gelohnt.

Interessanterweise – aber auch das spiegelt nur unsere Gesellschaft wider – wurden sowohl bei den Konfis als auch bei den befragten Walldorfern und Walldorferinnen die religiös geprägten Gebote als weniger wichtig bewertet – dabei sind sie es, die in der Bibel die anderen Vorschriften erst begründen.

Wir freuen uns auf jeden Fall darauf, im Februar wieder mit den Konfis zusammen zu sein. Dann wird die Vorbereitung eines Gottesdienstes mit einer eigenen Band, die Musik macht, und eigenen Ideen dazu, wie so ein Gottesdienst auch einmal anders aussehen kann, auf dem Programm stehen.

 


Foto: Boch

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