Was macht eigentlich…eine Lehrvikarin?

Kurzgefasst: beobachten, ausprobieren und lernen. Als Lehrvikarin bin ich Pfarrerin in Ausbildung. Schritt für Schritt darf ich innerhalb von zwei Jahren, alles was man für diesen Beruf können muss, praktisch erlernen. Somit stehen für mich in meinem Alltag die klassischen Aufgaben des Pfarrberufs auf dem Programm. Beispielsweise bin ich vier Wochenstunden als Religionslehrerin tätig. Auch den Konfirmandenunterricht plane und gestalte ich mit. Einmal im Monat darf ich mit Ihnen gemeinsam Gottesdienst feiern. Das ist spannend und aufregend zugleich, denn mit dem Talar trägt man auch ein Stück Verantwortung. Die richtigen Worte zu finden, ist mir hierbei sehr wichtig, weswegen die Vorbereitung eines Gottesdienstes schonmal bis zu zehn Stunden in Anspruch nehmen kann. Eine besondere Freude machen mir auch die Geburtstagsbesuche, in denen ich unseren älteren Gemeindemitgliedern die Geburtstagswünsche der Kirchengemeinde überbringen darf. Da zum Erlernen des Pfarrberufes auch Gremienarbeit und Verwaltung gehört, nehme ich zudem an Dienstbesprechungen, Sitzungen des Kirchengemeinderates und Bezirkskonventen teil. Im nächsten Schritt meiner Ausbildung werde ich nun auch Taufen, Trauungen und Beerdigungen übernehmen. Zum Lehrvikariat gehört zudem das sogenannte Predigerseminar. Das ist die Ausbildungsstätte für uns Lehrvikarinnen und Lehrvikare. Für die evangelische Landeskirche in Baden befindet sie sich in Heidelberg. In insgesamt 19 Kurswochen werden dort die Erfahrungen, die wir in den Kirchengemeinden sammeln, noch einmal aufgearbeitet. Wir analysieren beispielsweise unsere Predigten oder Unterrichtsstunden, die wir gehalten haben. Im Predigerseminar werden wir zudem auf das Zweite Theologische Examen vorbereitet. Das ist die Prüfung, die das Lehrvikariat abschließt. Nach einem Jahr als Lehrvikarin kann ich Ihnen sagen, dass mich die Arbeit mit viel Freude erfüllt. Am meisten liebe ich an meinem Beruf, dass er so abwechslungsreich und vielfältig ist, da sich jeder Tag anders gestaltet. Ich darf Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen kennenlernen und sie begleiten. Die Gespräche und Begegnungen empfinde ich als sehr bereichernd und ich freue mich von Herzen auf ein weiteres Jahr in Ihrer Gemeinde.

Ihre Regina Sorg

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