Aus dem Kirchengemeinderat

Auch der Kirchengemeinderat ist wieder im Lockdown-Modus angekommen: Er tagte im November erstmals seit Mai wieder online. So leistet er seinen Beitrag zur Reduzierung der persönlichen Kontakte. Und er folgt damit auch der Empfehlung der Landeskirche, Präsenzsitzungen von Gremien, wo immer möglich, zu vermeiden. Dabei zeigte sich aber auch, dass das Einwählen vom heimischen Gerät für seine Mitglieder inzwischen genauso Routine ist wie der Umgang mit dieser ganz andersartigen Gesprächssituation, wenn einen die „bewegten Bilder“ von 20 Personen anblicken und alle sehr diszipliniert darauf achten, dass immer nur einer redet.
Die dramatische Entwicklung der Corona-Zahlen und ihre Bedeutung für das Gottesdienstgeschehen beschäftigte das Gremium vor allem. Schon eine Woche vor der ordentlichen monatlichen Sitzung war in einer eigenen Besprechung – ebenfalls online – die Entscheidung gefallen, dass es auf jeden Fall weiterhin Präsenzgottesdienste geben wird – solange das die Verordnungen der Landesregierung und die Richtlinien der Landeskirche zulassen. Der Kirchengemeinderat nahm dankbar zur Kenntnis, dass die Politik mit ihren Maßnahmen – anders als beim ersten Lockdown im Frühling – auf das Verlangen der Gläubigen nach Präsenzgottesdiensten ausdrücklich Rücksicht genommen hat.
Offen war allerdings noch die Frage, wie in Walldorf das digitale Angebot zukünftig aussehen soll. Dem Kirchengemeinderat war es wichtig, der Gemeinde hier eine echte Alternative anbieten zu können: Wem das persönliche Risiko eines Gottesdienstbesuchs in der Kirche zu groß ist oder wer seinen Beitrag zur Kontaktreduzierung auch dadurch leisten will, dass er am Sonntagmorgen zu Hause bleibt, für den soll es etwas möglichst Gleichwertiges im Netz geben, heißt: einen vollständigen Video-Gottesdienst, auch wenn so ein Youtube-Format sicherlich nie an einen „echten“ Gottesdienst heranreichen wird.
Besonderes Augenmerk galt dann noch den Weihnachtsgottesdiensten. Denn es war allen Beteiligten klar, dass insbesondere der Heiligabend in diesem Jahr ganz anders aussehen muss. Der Plan der Hauptamtlichen, sowohl das Krippenspiel als auch die Christvesper ins Freie zu verlegen, wurde vom Kirchengemeinderat einhellig begrüßt. Zusätzlich soll es eine Online-Christvesper geben. Denn nur so kann allen Interessierten die Möglichkeit geboten werden, an Heiligabend einen Gottesdienst zu erleben, wenn auch in ganz anderem Rahmen als bisher üblich.
Zu den weiteren Schwerpunkten der Sitzung gehörte diesmal der Rückblick auf die Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Deportation der badischen Juden. Insbesondere die von Mitgliedern der EGJ, der Ministranten und der KJG mitgestaltete Gedenkstunde in der Stadtkirche wurde als sehr stimmig empfunden.
Der Kirchengemeinderat nahm ferner den Bericht des Stiftungsrats über die Aktivitäten der Gemeindestiftung entgegen. Unsere Stiftung ist ja – nach drei Jahren Gründungsphase – in diesem Jahr aktiv geworden – das bedeutet, dass sie mit den Erträgen aus dem inzwischen erreichten Stiftungsvermögen die Gemeindearbeit unterstützt. Sie tut das vor allem, indem sie nun die Hälfte der Walldorfer Diakonenstelle finanziert, aber eben auch durch viele kleine Aktionen, wie beispielsweise die Übernahme der Ostergeschenke im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit.

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