Die Zukunft im Blick

 

„Wir freuen uns riesig, dass Sie hier sind“, so begrüßte Hilke Woche, stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats am Freitagabend die gut 60 Frauen und Männer im Alter zwischen 17 und 71 Jahren, die der Einladung der Kirchengemeinde zur Zukunftswerkstatt gefolgt waren. Menschen aus unserer Gemeinde, der katholischen Schwestergemeinde, den Moscheegemeinden und auch konfessionslose, die 1,5 Tage ihrer Zeit für die Frage zu investieren bereit waren, welche Wege die Ev. Kirchengemeinde Walldorf in der Zukunft gehen könnte. Begleitet durch zwei externe Moderatoren wurde am Freitag zunächst eine Bestandsaufnahme der Fragen wo und wie die Kirchengemeinde jeweils persönlich wahrgenommen wird gemacht, um im zweiten Schritt die Qualität des Wahrgenommenen zu bewerten. Der Samstagmorgen begann mit von Mitgliedern des Kirchengemeinderats organisierten Brezelfrühstück, das wie Florian Barth, einer der Moderatoren, feststellte, bereits alles über die Arbeitsatmosphäre aussagte: Alle waren pünktlich – es wurde bereits beim Kaffee intensiv diskutiert – und, immer wieder viel gelacht. In von Mitgliedern des Kirchengemeinderats moderierten Tischgruppen ging es in drei Gesprächsrunden mit immer wieder veränderter personeller Zusammensetzung um die Fragen der persönlichen Bedeutung (oder der fehlenden) von Kirche – deren Bedeutung im hier und jetzt des kommunalen Zusammenlebens und schließlich über die jeweils individuelle Bewertung wo in der künftigen Gesellschaft der Platz der Kirchengemeinde in Walldorf sein könnte oder sollte. Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurden die Anstöße und Erkenntnisse des Vormittags dann in erneut veränderten Gruppen nochmals auf jeweils 1-2 Handlungsfelder fokussiert. In der „Abschlusspressekonferenz“ dankte Pfarrerin Wibke Klomp den Teilnehmern insbesondere für die Art und Weise des Feedbacks der vergangenen Tage. Schließlich sei die Bitte nach Feedback über das eigene Tun -zumal gerichtet an eine so heterogene Gruppe – immer mit der Unsicherheit verbunden, vielleicht auch sehr negative Botschaften zu erhalten. Die hohe Wertschätzung kirchliche Arbeit und die differenzierte, konstruktive Kritik sei daher ein sehr positives Erlebnis gewesen. Gemeindediakon Oliver Tuscher hob die vielen Anregungen hervor, die motivierend neue Initiativen anzugehen. Das Wissen, dass auch Menschen mit kaum oder keiner Berührung zur Kirchengemeinde haben, solchen Anteil an der Zukunft von Kirche nehmen, sei motivierend für die Aufgaben, die nun vor der Kirchengemeinde liegen. Die Vielfalt der Aufgaben schließlich, hob Rainer Dörlich, Vorsitzender des Kirchengemeinderats, in seiner Auswertung hervor. Die Wertschätzung von Menge und Qualität kirchlicher Arbeit einerseits und das adressieren der Bereiche in der die Kirchengemeinde noch oder noch besser werden kann, führe in der konkreten Umsetzung automatisch zur nicht immer konfliktfreien Ressourcenthematik und Prioritätensetzung. Aber das große Plus in der Struktur der Ev. Kirche sei nun einmal, dass vor Ort mit großer Unabhängigkeit agiert und eigene Schwerpunkte gesetzt werden können. Wer Kirche in Walldorf gestalten will, wer möchte, dass seine Kirchengemeinde sich auf eine bestimmte Weise positioniert – der hat das auch selbst in der Hand, durch die Art und Weise wie er oder sie sich einbringt. Mit einem herzlichen Dank an Teilnehmer und Moderatoren endete die Zukunftswerkstatt – die Arbeit mit den Erkenntnissen und Ergebnisses beginnt erst. Alle die sich dafür engagieren wollen sind herzlich willkommen.

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