Literaturgottesdienst am 13. November im Gemeindehaus
Stefan Andres war nach dem 2. Weltkrieg einer der wichtigsten Schriftsteller in Deutschland. Sein Buch „Wir sind Utopia“ wurde in großen Auflagen neu aufgelegt, nachdem es in der Zeit des Nationalsozialismus‘ verboten war.
Es spielt im Spanischen Bürgerkrieg und dreht sich um die Frage: Gibt es eine Utopie in der Welt? Kann es zum Beispiel Frieden geben? Gerade angesichts der Wirren eines Krieges, der Gewalt und Brutalität: Kann man tatsächlich Gedanken und Ideen verfolgen, die scheinbar durch nichts in der Realität gedeckt sind?
Gerhard Engelsberger, Inge Geier und Uwe Boch haben das Buch vor- und in einen biblischen Kontext gestellt.
Und sie kamen mit Andres zu dem Schluss: Es gibt Utopien. Sie sind aber in die Menschen eingegossen, in denen sie zum Leben erweckt werden können: Frieden kann nur dort entstehen, wo Menschen Frieden schaffen wollen. Schwerter können zu Pflugscharen werden, wenn menschliches Denken und Leben eine Pflugschar ist.
Und manchmal muss man damit rechnen, dass die Utopie in einer Zukunft liegt, die man selbst nicht mehr erlebt. So wie die Steinmetze und Baumeister der mittelalterlichen Dome die Vollendung nicht erlebt und doch daran gearbeitet haben.
Am 4. Dezember 2022 um 18 Uhr wird es den letzten Gottesdienst in der Reihe „Literaturgottesdienst“ geben, die inzwischen 90 Folgen umfasst. Für das nächste Jahr sind Gerhard Engelsberger und Uwe Boch daran, ein neues Gottesdienstformat zu entwickeln. Seien Sie gespannt!