Orgel-Blog 5: Werkstatt-News I

Die ersten Bilder aus der Werkstatt sind da. Wer sich übrigens fragt, wo denn ein Großteil unserer Orgel gelandet ist, wird in Hugstetten-March fündig. Das liegt ca. 10 Kilometer von Freiburg im Breisgau entfernt, die „Orgelstadt“ Waldkirch ist auch ganz in der Nähe.

 

Ganz am Rande: das ist sozusagen eine Art Wimmelbild für alle Orgelverrückten. Die Pfeifen sind gut in der Werkstatt gelandet. Die Holzpfeifen im Vordergrund sind Pfeifen des Pedalregisters Subbass 16′, die einen tiefen und voluminösen Klang erzeugen. Rechts daneben sind verschiedene kleinere Metallpfeifen gelagert, an der Wand lehnen Pfeifen vom Gedacktpommer 16′ und einigen anderen Registern.

 

 

 

 

Einige weitere Walldorfer Pfeifen…

 

 

 

 

 

 

Das sind die Becher der Posaune 16′ aus dem Pedal.

 

 

 

 

 

 

Die Becher stehen auf sogenannten Stiefeln (hier: Trompete 8′ aus dem Pedal).

 

 

 

 

 

Der Spieltisch wurde teilweise wieder zusammengebaut, nur die Klaviaturen fehlen. An der Spieltischgestaltung wird sich noch einiges ändern – aber mehr dazu, wenn es einmal sichtbar sein wird.

 

 

 

 

Das ist die Windlade (Oberseite) des Rückpositivs. Über jeder Bohrung steht eine Pfeife, bei unseren Mixtur-Registern sogar bis zu 6. Die Bohrungen sind von Filzen umgeben. Auf diesen liegen dann im Normalbetrieb die Schleifen – die schalten das gewünschte Register ein oder aus. Die Schleife ist ein langes und dünnes Stück Holz oder Kunststoff, welches ebenfalls Bohrungen hat. Ist das Register nicht gezogen, verschließt die Schleife die Windladenbohrungen. Dann kann auch keine Luft in die Pfeife entweichen. Wird das Register gezogen, bewegt sich die Schleife, sodass die Bohrungen der Schleife direkt unter den Windladenbohrungen liegt. Jetzt erklingt die Pfeife – Voraussetzung ist natürlich, dass auch die entsprechende Taste gedrückt wird. Die Filze dichten ab und verringern die Reibung bei der Schleifenbewegung.

 

Die Pfeifenstöcke liegen auf den Schleifen. Auf den Stöcken stehen dann die Pfeifen. Hier sieht man die Stöcke von der Unterseite. Die Lederringe machen die ganze Sache dicht. Manche Lederringe sind nach 50 Jahren porös und lassen Luft entweichen. Das macht sich mit einem Zischen bemerkbar.

 

 

 

 

 

 

Die Wellen (Bild 1) sind auf den sogenannten Wellenbrettern (Bild 2) fixiert und leiten eine horizontale Bewegung in die gewünschte Richtung. So kann sich die Mechanik der ersten Taste eines Manuales ganz links befinden, aber die Pfeife ganz rechts stehen (ist aber eher utopisch). So müssten die Holzabstrakten kreuz und quer durch die Orgel gehen. Die Wellen machen das aber wett, sodass alles ordentlich und gerade verlaufen kann.

 

Auf der Intonierlade haben sich die ersten Pfeifen eingefunden. Unsere Orgel wird im Zuge der Renovierung auch nachintoniert werden, d.h. klangliche Defizite werden ausgeglichen. Vorarbeiten dafür – vor allem an den neuen Pfeifen – geschehen in der Werkstatt. Die endgültige Intonation (Abstimmung auf den Raum) kann aber erst in unserer Stadtkirche geschehen.

 

 

 

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