Punkt Sieben am 3. Novemver 2024

Volles (Gemeinde-) Haus 2 Tage vor der US-Wahl!

Wie stark das Interesse an der US-Präsidentschaftswahl ist, ließ sich am 3. November bei der PunktSieben-Veranstaltung Tump vs Harris – die USA und ihre Verbündeten am Scheideweg an den voll besetzten Reihen im Gemeindehaus ablesen. Gebannt folgten die Besucherinnen und Besucher dem Vortrag von Dr. Martin Thunert von Heidelberger Center for American Studies. Dieser blickte zunächst zurück,auf die Besonderheiten des zurückliegenden Wahlkampfs mit dem überraschenden Comeback des Wahlverlierers Trumps, dem Wechsel von Biden zu Harris bis hin zur Unterstützung namhafter Republikaner für Harris und bekannter Demokraten für Trump. Anschließend beleuchtete der Referent die jeweiligen Stärken und Schwächen der beiden Kandidierenden mit Blick auf die entscheidenden Wählergruppen und die wahlentscheidenden Wahlkampfthemen „Wirtschaft und Inflation“ sowie „Illegale Einwanderung“. Immer wieder verwies Thunert dabei auf US-spezifische Details und verwies auch in der späteren Fragerunde darauf, dass man Entwicklungen in den USA – wie den Trumpismus – aus seiner Sicht nicht so einfach auf populistische oder extremistische Bewegungen in Deutschland übertragen könne. Die Auswirkungen der kommenden Wahl auf die europäische und deutsche Wirtschaft sowie unsere Sicherheitsarchitektur bildeten den Abschluss des Vortrags. Ökonomisch würde der isolationistische Kurs Trumps („Zölle, Zölle, Zölle“) Deutschland hart treffen, zumal er den deutschen Handelsbilanzüberschuss immer wieder aufs Schärfste attackiert. Aber auch mit einer Präsidentin Harris werde – trotz Bekenntnis zum Freihandel – die Industriepolitik Bidens fortführen und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland herausfordern. Am schnellsten dürften die unterschiedlichsten Politikansätze aber in der Sicherheitspolitik spürbar werden, wobei sich niemand täuschen solle, auch Harris und die Politikergeneration im Senat seien keine typischen Transatlantiker mehr. Eine Prognose über das Ergebnis wollte Thunert am Ende nicht abgeben, zu eng und widersprüchlich seien die Umfragen, zu häufig hätten sich Experten – auch er selbst- mit ihren Vorhersagen schon getäuscht. Aber eins ist klar – wer auch immer die Wahl gewinnt, Deutschland wird durch die nächste US-Präsidentin oder den nächsten US-Präsidenten vor neue Herausforderungen gestellt.

 


Foto: Tuscher

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