Wort an die Gemeinde

Liebe Gemeindeglieder,

wir gehen nun in die Passionswoche, die für uns Christinnen und Christen eine besondere Bedeutung hat. Das Leiden und Sterben Jesu steht nun im Mittelpunkt des Kirchenjahres. Nach dem Einzug in Jerusalem, bei dem die Menschen dem Gottessohn noch zugejubelt haben, wandelt sich die Stimmung in Ablehnung. Jesus, der den Menschen die Liebe Gottes nahe bringen wollte, stirbt so am Kreuz. In diesem Jahr bewegen mich diese Ereignisse auf neue Art. Vieles hat sich für uns in unserem Leben in den vergangenen Wochen geändert. Das, was selbstverständlich war, ist in die Ferne gerückt: Unser Zusammensein im Freundeskreis, in den Chören, Gruppen und Vereinen –Sehen auf der Straße. Das tut weh und viele leiden auch darunter. Vielleicht helfen uns diese Tage, um neu auf unser Miteinander zu schauen: Dass wir das wertschätzen, was uns so alltäglich schien und doch unser Leben ausmacht: Unser Miteinander in den Familien und im Ort. Der Gruß am Zaun, das Gespräch beim Einkaufen, die Begegnungen in der Schule und am Arbeitsplatz. Das alles ist nicht selbstverständlich, wie wir jetzt merken. In der Bibel steht dazu ein Wort, was mir gut tut: „Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch“ (Psalm 68, 20) Jesus hat dies auf einzigartige Weise erfahren. Ich denke, dass wir dies in diesen Tagen auch erfahren dürfen. Gott ist da und hilft uns, diese Woche der Kontaktsperre gemeinsam zu tragen. Darum möchte ich mich im Namen unseres Teams für die vielen freundlichen Rückmeldungen, Telefonate und Karten bedanken, die wir erhalten. Es ist schön zu spüren, dass wir als Gemeinschaft unterwegs sind und Gottes Geist uns miteinander verbindet. Bleiben Sie alle gesund und dem Gott anvertraut, der uns eine Last auflegt, aber gewiss auch darin für uns da ist.

Ihre
Pfarrerin Wibke Klomp

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