Liebe Walldorferinnen und Walldorfer,
ich grüße Sie herzlich anlässlich meiner Wahl zur Pfarrerin für die evangelische Kirchengemeinde in Walldorf! Ich freue mich sehr über den positiven Ausgang der Wahl durch den Kirchengemeinderat am vergangenen Donnerstag und schaue dankbar auf die vergangenen Wochen zurück. Diese waren geprägt durch erste Gespräche mit Haupt- und Ehrenamtlichen, das Kennenlernen des Kirchengemeinderates, aber auch des Gemeindehauses und Kirchengebäudes. Und immer bin ich mit einem guten Gefühl die wenigen Kilometer nach Sandhausen zurückgefahren, wo ich meine derzeitige Pfarrstelle habe. Bedingt durch die aktuelle Situation konnte auch bei meiner Bewerbung die Gemeinde leider noch keinen „echten“ ersten Kontakt haben und sie musste erneut mit einem „Onlinegottesdienst“ vorliebnehmen. Aber ich bin froh, dass es diese Möglichkeit überhaupt gab. Aber es ist auch für uns Pfarrerinnen und Pfarrer eine Herausforderung, ganz allein (abgesehen von der Kamerafrau) in einer Kirche zu stehen und Gottesdienst zu feiern! Doch es bleibt die Hoffnung, dass sich das in absehbarer Zukunft ändern wird, und wir unser Miteinander wieder in gemeinsamen Räumen leben und erfahren dürfen. Und so schaue ich gespannt und erwartungsfroh in die Zukunft und freue mich auf meinen Dienstbeginn am 1. September, der eingebettet sein wird in die gemeinsame Arbeit mit meinen Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und vielen Ehrenamtlichen, denn ich arbeite gerne im Team und empfinde den kollegialen Austausch sehr bereichernd und hilfreich.
Jede Gemeinde ist anders, setzt andere Schwerpunkte und ist auf eine andere Weise besonders und zu schätzen! So ist auch ein Stellenwechsel für uns Gemeindepfarrerinnen und Gemeindepfarrer immer bereichernd, weil wir Neues kennen lernen, uns einstellen müssen auf andere Strukturen (das tut gut und wehrt der Routine), aber auch unsere Fähigkeiten und Schwerpunkte in einem neuen Umfeld einbringen können. Ich freue mich besonders auf die Begegnungen und den Austausch mit den Menschen in Walldorf, denn es ist ja nicht so, dass wir Pfarrerinnen und Pfarrer nur geben, wir empfangen auch so viel, in Gesprächen, im Hören von Lebensgeschichten, im Begleiten verschiedener Lebenssituationen und dem Teilen unseres Glaubens. Sicher wird es bald Gelegenheiten geben, bei denen ich mich vorstellen kann und Sie mich besser kennen lernen können, deshalb an dieser Stelle nur ein paar Worte zu mir.
Ich bin 1977 in Ostfildern-Ruit (bei Stuttgart) geboren, aber seit meinem 5. Lebensjahr in Berlin aufgewachsen. Das Theologiestudium brachte mich zunächst nach Marburg, dann nach Leipzig, Mainz und schließlich zurück nach Berlin, wo ich mein 1. Examen machte. Auch „gehörte“ ich damals noch zur Landeskirche Berlin-Brandenburg- Schlesische Oberlausitz. Nach dem 1. Examen entschied ich mich für ein Aufbaustudium am Diakoniewissenschaftlichen Institut in Heidelberg und verliebte mich nicht nur in die Kurpfalz, sondern auch in meinen Mann Tobias Freidhof, den ich damals über die Musik kennen lernte – ich spielte Cello in einem Orchester, das er dirigierte. Bis heute mache ich viel Musik, spiele Cello in kleineren und größeren Besetzungen und finde hier meinen Ausgleich zum Beruf. Nach dem Lehrvikariat in Hemsbach an der Bergstraße, wurde ich von der badischen Landeskirche übernommen und machte meinen Probedienst an der Christuskirche in Mannheim. Meine erste Stelle trat ich 2013 in Sandhausen an, unsere beiden Kinder waren damals 4 und 2 Jahre alt.
Ende August werden wir nach Walldorf umziehen, und da unser Familienleben berufsbedingt bereits durch einige Umzüge geprägt ist, sind wir froh, dass es diesmal ein sehr naher Umzug sein wird und wir Walldorf auch schon ein wenig kennen und es uns sehr gut gefällt! Und auch auf das Haus (mit Garten!) freuen wir uns sehr. Ich bin gerne in der Kurpfalz, ich schätze die Kurpfälzer Art, ihre in der Regel sehr tolerante Offenheit und auch ihren Humor.
In diesem Sinne freue ich mich auf die Walldorfer Kirchengemeinde und verbleibe mit herzlichen Grüßen von Sandhausen nach Walldorf!