Nicht der Gedanke, sondern die Verantwortungsbereitschaft ist der Ursprung der Tat.
Dietrich Bonhoeffer
Liebe Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Walldorf, liebe Besucher*innen unserer Homepage,
seit Beginn des Lockdowns am 1. November 2020 haben auch wir in unserer Kirchengemeinde Kontakte auf ein Minimum reduziert, um dem Virus die Möglichkeiten zu nehmen, sich zu verbreiten. Angesichts steigender Infektions- und Todeszahlen sowie der Appelle aus Wissenschaft und Politik hatte sich der Kirchengemeinderat am 10. Dezember zudem entschlossen, auch die Präsenzgottesdienste in unserer Stadtkirche auszusetzen. Das fiel und fällt uns nicht leicht! Zum einen, weil uns selbst der Gottesdienst vor Ort, das gemeinsame Gebet und gemeinsame Singen, sowie die Möglichkeit sich über Evangelium und Predigt im persönlichen Gespräch auszutauschen, sehr fehlen. Zum anderen, weil wir wissen, wie existentiell der Gottesdienstbesuch für zahlreiche Menschen in unserer Gemeinde ist und wie sehr sie sich daher -gerade angesichts der seelischen Belastungen der Pandemie- nach Präsenzgottesdiensten sehnen.
Wir freuen uns, wie sehr unsere Alternativangebote (die Online-Gottesdienste, der Predigt-Podcast und der Besuch in der stets geöffneten Kirche) von den Menschen in Walldorf wahrgenommen werden und so auch die Zeit bis zum Wiederbeginn der Präsenzgottesdienste überbrücken helfen. Denn auch wenn Online-Angebote einen Präsenzgottesdienst nicht ersetzen können oder wollen, ist der Kirchengemeinderat unverändert davon überzeugt, dass der Verzicht auf Präsenzgottesdienste angesichts dieser noch nie dagewesenen Pandemie, die richtige Entscheidung war und ist.
Und es hat sich auch gelohnt, dass wir gemeinsam als Einzelne aber auch als Gemeinde die Kontakte reduziert haben. Die befürchtete Welle nach den Weihnachtstagen ist ausgeblieben, die Fallzahlen gehen zurück, die Intensivstationen der Krankenhäuser sind zwar weiter stark ausgelastet, aber erschütternde Szenen wie an anderen Orten der Welt sind uns erspart geblieben. Dennoch breitet sich das Virus immer noch aus und die Auswirkungen der inzwischen aufgetretenen Mutationen sind noch nicht abzusehen. Auch die Todeszahlen sind kaum mehr zu ertragen. Allein im Januar sind schon fast so viele Menschen in Deutschland mit oder an Covid-19 verstorben als im ganzen Jahr 2020! Väter – Mütter – Geschwister – Kinder – Freunde von denen ihre Angehörige viel zu früh Abschied nehmen mussten. Geliebte Menschen, die ihren Familien und Freunden fehlen.
Deshalb hat der Kirchengemeinderat in seiner Januarsitzung auch entschieden, angesichts der zuvor von der Politik beschlossenen Verlängerung und teilweisen Verschärfung der Lockdown-Maßnahmen bis zum 14.02.2021, auch unsere Gottesdienste bis dahin weiter auszusetzen. Gleichzeitig ist es dem Kirchengemeinderat wichtig, Präsenzgottesdienste wieder anzubieten, sobald er dies als verantwortbar ansieht. Daher sollen nach jetzigem Stand, sofern die Infektionszahlen weiter zurückgehen und die Landesregierung ab Mitte Februar erste Lockerungen der geltenden Regelungen ermöglicht, ab 28.02.2021 wieder Gottesdienste in der Stadtkirche gefeiert werden. Unabhängig davon werden die Online-Angebote -mindestens bis Ostern- fortgeführt und bleiben über unsere Homepage und unseren YouTube-Kanal abrufbar. Und wie auch in den vergangenen Wochen stehen Ihnen Henriette Freidhof, Uwe Boch und Oliver Tuscher jederzeit für seelsorgerliche Gespräche zur Verfügung.
Es kommt unverändert darauf an, dass wir als Gesellschaft, als Kirche und als Einzelne alles dafür tun, das Virus zurückzudrängen und gleichzeitig alle uns zur Verfügung stehenden Kommunikationswege nutzen, um mit unseren Mitmenschen in Kontakt zu bleiben. Dank der Impfstoffe haben wir die Perspektive auf ein Ende der Pandemie – bis dahin gilt es gemeinsam und verantwortungsvoll zu handeln!
Bleiben Sie gesund und lassen Sie uns weiter aufeinander Acht geben!
Rainer Dörlich, Vorsitzender
Henriette Freidhof, Pfarrerin