Winterkirche

Als Reaktion auf die explodierenden Gaspreise und um Energie zu sparen hat der Kirchengemeinderat nach langen Diskussionen und nach sorgfältiger Abwägung der zahlreichen Argumente dafür und dagegen ein neues „Winterkirchen“-Konzept beschlossen. Demzufolge soll die Kirche für alle Gottesdienste ab sofort nur noch mit 13 °C statt der üblichen 16 °C beheizt werden. Außerdem wird die Kirche von Anfang Januar bis Gründonnerstag 2023 gar nicht beheizt, und die Gottesdienste werden in diesem Zeitraum im Gemeindehaus gefeiert. Unabhängig davon bleibt die Kirche aber wie gewohnt an fünf Tagen pro Woche geöffnet.

Sicherlich ist dieses Konzept für manche eine Umstellung, aber Gespräche mit regelmäßigen Gottesdienstbesuchern in den Wochen vor der Entscheidung haben gezeigt, dass die Bereitschaft besteht, sich auf diese neue Situation einzulassen – zumal auch wir als Kirchengemeinde damit unseren Beitrag zu der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe leisten wollen, in diesem Winter 20 % weniger Gas zu verbrauchen.

Da im Gemeindehaus täglich Treffen, Kurse, Besprechungen, Sitzungen und Veranstaltungen stattfinden, das Pfarramt regulär geöffnet ist und auch die Dienstgruppe und das Familienzentrum mindestens Teile ihrer Arbeitszeit hier verbringen, wird das Haus ohnehin (fast) normal beheizt und beleuchtet – der große Kirchraum hingegen muss bisher für jeden Gottesdienst hochgeheizt werden, deshalb ist hier das Sparpotenzial eindeutig am größten. Der Alternativvorschlag, trotzdem in der kalten Kirche Gottesdienst zu feiern, wurde verworfen, denn die Temperatur in der ungeheizten Kirche kann im Winter durchaus auf 5 bis 7 °C abfallen.

Viele Gemeinden praktizieren seit Jahren ihre Winterkirche – auch in Walldorf sind Gottesdienste im Gemeindehaus nichts Neues, denn während der Kirchenrenovierung musste ebenfalls eine Zeit lang ausgewichen werden, und auch die Bazar-Gottesdienste fanden schon oft im Großen Saal statt. Überdies beweist der Kindergottesdienst seit Jahrzehnten, dass auch in diesem Gebäude festliche Gottesdienste gefeiert werden können – und wer weiß, was sich ergibt, wenn sich die „Kleinen“ und die „Großen“ einige Wochen lang sonntags begegnen?

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