Es ist ein besonderes Osterfest in diesem Jahr. Wir erzählen davon, dass Gott stärker ist als der Tod. Weil Jesus nach seinem Tod aufersteht. Diesmal müssen wir die Botschaft vom unbedingten Lebensversprechen Gottes für die Welt nicht (nur) angesichts der Corona-Pandemie sagen. Sondern wir müssen versuchen, dieses Leben inmitten der schrecklichen und grausamen Bilder aus der Ukraine zu verkündigen. Das fällt schwer. Denn niemand von uns möchte das, was dort geschieht, mit einem österlichen Zuckerguss erträglicher machen. Das geht nicht. Und Ostern ist dafür auch nicht gedacht. Ostern ist kein Fest des heilen sorglosen Lebens. Es ist vielmehr das Fest der Hoffnung auf Leben. Und darum heißt es in diesen Tagen nicht, den Tod aus dem Leben zu verdrängen und eine heile Welt vorzugaukeln.
Nur, wer den Tod ernst nimmt, der so unvermittelt in unsere scheinbar sichere Welt eingebrochen ist, der wird lernen können, was Leben wirklich heißt. Und da haben wir viel zu lernen. Zum Beispiel wie wichtig Mitgefühl und Toleranz sind. Wie entscheidend Solidarität und Menschenliebe. Und wie sehr diese gelebten Werte immer wieder verschwinden hinter unserer Welt des höher, schneller, größer und leistungsstärker. Mit unseren bescheidenen Mitteln immer wieder da sein, wenn Menschen uns brauchen. Ob Geflüchtete oder diejenigen, die bei uns auf Unterstützung angewiesen sind. Leben fördern ist immer harte Arbeit. Manchmal heißt es auch verzichten zu lernen. Und vielleicht auch unsere Lebensweise zu hinterfragen, die jetzt von außen auf die Probe gestellt wird.
Wir nehmen Ostern gerne ernst. Es ist das Fest der Hoffnung auf Leben. Und dieses Leben möchten wir uns erarbeiten. Mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Und in der Gewissheit, dass unser Glaube eines unbedingt will: Leben fördern. Auch und gerade angesichts des Todes.