Walldorfs neue Pfarrerin

Henriette Freidhof

Geboren 1977 in Ostfildern-Ruit (bei Stuttgart),
aufgewachsen in Berlin.
Verheiratet mit Tobias Freidhof
2 Kinder (Marleen und Leonard)

Studium der ev. Theologie in Marburg, Leipzig, Mainz, Berlin und der Diakoniewissenschaften in Heidelberg.
Ausbildung: Vikariat in Hemsbach a.d. Bergstaße, Probedienst in Mannheim (Christuskirche)
Berufliche Stationen:
2013 bis 2020 Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Sandhausen
Ab 1. September 2020 Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Walldorf

Interessantes in Kürze:
Lieblingsbücher
a) aus der Bibel: Psalmen, Kohelet, Evangelien
b) Belletristik: J.R.R Tolkien, Klaus Kordon, Ulla Hahn und zum Ausspannen im Urlaub: Jean-Luc Bannalecs Bretagnekrimis
Lieblingslied
a) kirchlich: „Tut mir auf die schöne Pforte“
b) weltlich: fast alle Lieder von Element of crime und Adele (besonders „Skyfall“)
Theologe/in die/der mich am stärksten beeinflusst hat:
Friedrich Schleiermacher, Paul Tillich, Dietrich Bonhoeffer, Dorothee Sölle, Petra Bahr, Jörg Lauster
Interessensschwerpunkt in der Gemeindearbeit:
Gottesdienste, Kasualien (Taufen, Trauungen, Beerdigungen) und Kirchenmusik
Hobbys:
Cello spielen, klassische Musik hören, Schwimmen, Yoga, Ausflüge mit der Familie
Was die wenigsten von mir wissen:
bliebt auch bei den wenigen, die es wissen- sonst wüssten es ja jetzt alle;-).

 

Fragen an unserer neuen Pfarrerin:

Was hat Sie an der Pfarrstelle hier in Walldorf gereizt?
„Die lebendige, vielfältige und präsente Gemeinde, verbunden mit der Lust, neue Menschen und neues Gemeindeleben kennen zu lernen.

Wenn Sie sich theologisch in der Landeskirche verorten müssten – wo(für) stehen Sie?
Ich bin von Jugend an volkskirchlich geprägt, d.h. ich stehe für eine Kirche, die allen ihren Gemeindegliedern offen, wertschätzend und interessiert begegnet, sei es, dass sie zur sog. „Kerngemeinde“ gehören, oder nur ab- und zu Berührungspunkte mit der Kirche haben.
In meinem Glauben spielt die Liebe Gottes und seine den Menschen geltende bedingungslose Annahme eine große Rolle. Sie ist für mich aber zugleich immer auch verbunden mit dem Auftrag an uns, die Welt in diesem Bewusstsein zu gestalten, füreinander da zu sein und die Schöpfung zu bewahren.

Auch Pfarrer*innen hadern mit ihrer Kirche – was ärgert Sie an unserer Landeskirche am meisten?
Ich zähle zu den Pfarrerinnen, die zu Beginn ihres Lehrvikariats noch nicht Mitglied der badischen Landeskirche waren, sondern nur einen sog. „Gaststatus“ innehatten- ich war zu diesem Zeitpunkt noch Mitglied der Landeskirche Berlin-Brandenburg- Schlesische Oberlausitz. Die Möglichkeit in die hiesige Landeskirche zu wechseln, war für mich eine zukunftsweisende Chance und schon deshalb bin ich ihr sehr positiv verbunden. Natürlich gab es auch Situationen, in denen ich mir eine bessere Kommunikation oder mehr Transparenz gewünscht hätte- aber gerade mit Blick auf den Pfarrbildprozess, oder auch die Corona- Pandemie habe ich die Mitglieder des Oberkirchenrates als sehr interessiert und an uns, die wir an der „Basis“ sind- und auch hilfreich und wertschätzend erlebt!

Wenn Sie für Ihre künftige Arbeit einen Wunsch frei hätten, was würden Sie ändern/einführen?
Ob ich mit Blick auf meine künftige Arbeit etwas ändern oder einführen möchte, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt ehrlich gesagt noch gar nicht beantworten. Vielmehr habe ich den Wunsch, alle(s) in Ruhe kennen zu lernen und nach und nach Beziehungen mit den Menschen vor Ort aufzubauen- in ein paar Monaten habe ich dann sicher auch Ideen für Neues, oder vielleicht auch den ein oder anderen Änderungswunsch.

In Zeiten von Covid-19, wie leben Sie persönlich derzeit Ihren Glauben?
Unterschiedlich. Zu Beginn der Pandemie gab es plötzlich kaum noch Gemeinschaft und ich habe meinen Glauben sehr auf mich bezogen gelebt. Ich hatte auch auf einmal Zeit, theologische Bücher und Zeitschriften zu lesen, die schon lange bei mir im Schrank stehen. Inzwischen ist dafür wieder weniger Zeit, aber ich genieße das wiederkehrende „wir“, sei es, dass wir Präsenzgottesdienste feiern können, oder die Gruppen- und Kreise sich wieder treffen, oder die Menschen die Übergänge und Einschnitte (die schönen, aber auch die traurigen) in ihrem Leben wieder mit anderen teilen können.

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